Il Borgo di Peschici

Die Straßen von Peschici duften nach Aleppo-Kiefer, nach dem Holz der Fischergalgen, das das Meer abnutzt und seinen Geruch nach Salz und Orient überallhin verbreitet.

Der Ort gleicht einer Postkarte aus den 50er Jahren, mit seinen kleinen Gassen, zahlreichen Handwerkstätten und altmodischen Schildern. Peschici ist ein Labyrinth aus Gässchen und kalkweiß gestrichenen Häusern und sieht dadurch einer griechischen Insel sehr ähnlich, auf Felsen über dem Meer gebaut.

Der Ort besticht durch seine Ausblicke und das Panorama, gemischt mit Geschichte und Kultur, Töpferwerkstätten auf der Piazza und dem weichen, einzigartigen Teig der „focacce“, die man genießt, während man auf der Terrasse über dem kristallklaren Meer spazierengeht.

Ein streng aussehendes Schloss beschützt den Ort, der von den Küstentürmen bewacht wird, die behutsam seit Jahrhunderten ein Gebiet verteidigen, das lange „unberührt“ war und sich nun langsam der Moderne öffnet.

Vico del Gargano Panorama
La fontana vecchia Vico del Gargano
San Menaio e la Piana di Calenella
Santa Maria Pura di Vico del Gargano
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Vico del Gargano Panorama
La fontana vecchia Vico del Gargano
San Menaio e la Piana di Calenella
Santa Maria Pura di Vico del Gargano
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Geschichte

 Peschici ist ein kleiner Ort, der sich an den Hängen des Gargano befindet und von seinem Vorgebirge aus den hohen Klippen und den goldenen Stränden zuzwinkert. Die Nähe zum Meer war mitunter ein Grund, dass dieses Gebiet bereits seit der Vorgeschichte bewohnt war, doch aus dem gleichen Grund wurde die Gegend öfters von Barbaren und Sarazenen überfallen und ausgeraubt.

Um diesem Notstand entgegenzutreten, entsandte Otto I. der Große im Jahre 970 n. Chr. die sogenannten „Schiavoni“, eine slawische Volksgruppe, die die Türken verjagten und Pesclizio gründeten. Diese Balkanvölker blieben mehrere Jahrhunderte im Gebiet, integrierten sich perfekt in die lokale Bevölkerung und hinterließen auch Spuren von ihrer eigenen Sprache und Kultur.

Mit der Einführung des Feudalsystems, fiel das Lehnsgut Peschici 1154 in die Hände der Grafschaft von Lesina und so begann das Umherirren zwischen verschiedenen Geschlechtern und Grafschaften. Die Ankunft der Staufer im Süden ließ Peschici in ein dunkles Loch fallen, denn der Ort wurde von den Truppen des Papstes Gregor IX. hart angegriffen, die gegen Kaiser Friedrich II. angehen sollten.

Dank des revanchierenden Geistes der Bevölkerung, wurde die Stadt wieder aufgebaut und mit der Ankunft des Geschlechtes Anjou wurde auch eine Festung und zahlreiche Wachttürme entlang der Küste errichtet. Einen Großteil seiner Geschichte hat der Gargano und damit auch Peschici in Abschottung gelebt, die erst zwischen dem Ende des 19. und Anfang des 20.

Jahrhunderts beendet wurde, als die Straße circum garganica und die Eisenbahn gebaut wurden; darüber hinaus wurde das apulische Aquädukt fertiggestellt. Nichts desto trotz sind im letzten Jahrhundert Viele Richtung Schweiz und Norditalien ausgewandert.

Erst im letzten Jahrzehnt hat sich dieser Prozess stark verlangsamt, dank des Antriebs der Tourismuswirtschaft und der Ort Peschici erhält endlich die Aufmerksamkeit, die er seit langer Zeit verdient.

 

Mittelalterliches Schloss in Peschici

 Das Schloss von Peschici scheint Eins geworden zu sein mit dem Felsen, und man muss genau hinschauen, um zu erkennen, wo seine Mauern anfangen und wieder aufhören. Wäre das Schloss eine Person, würden wir es als griesgrämigen Einzelgänger beschreiben, der sich auch noch nach Jahrhunderten sein raues, der Verteidigung dienendes Aussehen bewahrt hat.

Und das Schloss von Peschici wurde tatsächlich gebaut, um den Ort vor den Überfällen durch die sarazenischen Piraten zu schützen, die Ende 900 den Süden stürmten. Der Originalbau geht auf das Jahr 970 n. Chr. zurück, doch die Belagerung durch die venezianischen, von Gregor IX entsandten Truppen sowie ein Erdbeben im Jahr 1628 haben das Schloss vollkommen zerstört.

Auf den Überresten wurde das heutige Schloss errichtet, eine Festung ohne jegliche Verzierung, die auf einer hohen Klippe steil über dem Meer emporragt. Die dicken Mauern des Schlosses lassen die große Angst des Ortes vermuten, erneut angegriffen zu werden. Die Angst war sogar so groß, dass die Festung auch mit einem Brunnen und einem Getreidespeicher ausgestattet wurde, um im Falle eines Angriffs von außen gewappnet zu sein. Heute ist das Schloss von Peschici in Privatbesitz und wurde nach der letzten Restaurierung auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die „Trabucchi“

Es wird erzählt, sie würden sich bereits seit der Zeit der Phönizier an der Küste befinden und es scheint ein Rätsel zu sein, dass sie heute noch zu sehen sind. Die „Trabucchi“, also die Fischergalgen, sind in der Tat scheinbar zerbrechliche Konstruktionen, die aber eine starke Seele verbergen.

Sie werden aus dünnen Stämmen der Aleppo-Kiefer hergestellt, die Wind und Regen standhalten, vor allem aber dem Salzgehalt, der sie bedeckt und abnutzt. Die Fischergalgen sind Angelsysteme aus Holzpflöcken, die in die Felsen geschlagen sind, mit Armen, die ein Seil- und Flaschenzugsystem tragen, jederzeit bereit, die engmaschigen Netze ins Meer abzulassen. Diese „trabucchi“ wurden lange Zeit vernachlässigt, heute jedoch hat man den großen Wert dieser einzigartigen Konstruktionen wiedererkannt, die nun im Nationalpark des Gargano als bedeutendes Gut geschützt werden.

Einige davon sind sogar noch in Betrieb und liefern renommierten Restaurants in Peschici und Vieste frischen Fisch: hingehen und kosten, um zu glauben.

Baia Zaiana

 

Peschici gleicht einer Postkarte aus der Karibik und seine feinen Sandstrände sowie das kristallklare Meer stehen den exotischen Ortschaften in nichts nach. Zwischen den hohen Klippen, die zu den waghalsigsten Sprüngen einladen und Buchten, die atemberaubende Panoramen noch weiter verschönern, findet man auch Strände und Buchten für diejenigen, die Entspannung, Sonne und Meer suchen…

Wer auf nichts von alledem verzichten möchte, kommt nicht an der Bucht „Baia Zaiana“ vorbei. Nur wenige km von Peschici entfernt, ist diese goldene Bucht von Steilklippen umgeben, die von grünen Wäldern bedeckt sind. Diese Bucht ist ein Juwel in der Gegend, die entzückt und überrascht, aber auch die Lust weckt, sie ganz und gar zu entdecken.

Die Grotte Manaccora, Höhle der Götter

 

Als das Christentum nicht existierte und Natur-Gottheiten angebetet wurden, lebte eine Gruppe von Menschen in der Bucht von Manaccora, um genau zu sein einer Felseinrückung, die heute allen als „Höhle der Götter“ bekannt ist. Seit der Bronzezeit wurde diese Grotte bewohnt und selbst heute noch findet man Spuren der Völker, die darin gelebt haben.

Im Inneren der Höhle haben die Menschen, die darin lebten, in den seitlichen Klüften unterirdische Räume gebaut, um ihre religiösen Rituale, besonders Fruchtbarkeitsriten, abzuhalten. In der überschwemmten Höhle hingegen spielte sich das tägliche Leben ab, es wurden Krüge und Schmucksachen gefunden, Gegenstände für die Metall- und Textilverarbeitung und sogar für die Herstellung von Käseprodukten.

Von den in der Höhle zurückgelassenen Gegenständen sowie von weiteren Zeugnissen wurde abgeleitet, dass an diesem Ort eine Gruppe adliger Krieger gelebt haben muss, die in engem Kontakt zu den Völkern der anderen Seite des Adriatischen Meeres standen. Heute kümmert sich der Kulturverein Ars Nova von Peschici um die Höhle der Götter und hat es hinbekommen, wieder eine vorgeschichtlich bewohnte Umgebung zu schaffen, mit einer rudimentären Hütte und altertümlichen Gebrauchsgegenständen.

Santa Maria di Loreto, Geschichte und Traditionen

 

Das Meer gibt und das Meer nimmt, das ist schon immer so gewesen. Das wissen vor allem die Fischer und Matrosen, die die Weltmeere durchqueren, und beten, in keinen Sturm oder kein Gewitter zu geraten.

Die Kraft der Brandung hat schon so manchen Seemann ans Ufer gebracht, dem Himmel in ewiger Verehrung dankbar. Mit einer solch abenteuerlichen Geschichte verbindet man die Wallfahrtskirche der „Madonna di Loreto“, nur wenige Schritte von Peschici entfernt. Es ist eine kleine, kalkweiß gestrichene Kapelle, die von einer Gruppe von Seemännern für die Madonna errichtet wurde, aus Dankbarkeit für die Rettung vor einem gewaltigen Unwetter.

Die Mauern duften nach echtem und altem Glauben, der in den Gängen der Geschichte verloren ging und heute allen durch kleine Seemannsgeräte, die an den Wänden hängen, erzählt wird: Ruder, Segel aber auch kleine Artikel in Bootsform.

Die „Madonna di Loreto“ wird in Peschici immer am zweiten Montag nach Ostern gefeiert, wobei sich viele in der Nähe der Kapelle mit ihrem Picknick-Korb niederlassen.

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